Die zahnärztlichen Implantate sind eigentlich künstliche Zahnwurzeln, die in den Kieferknochen gesetzt einen fixen Ersatz für die verlorenen Zähne ermöglichen.
Die Anwendung von Implantaten gilt schon seit langem als ein wichtiges Element unter den Zahnbehandlungen. In den letzten Jahrzehnten kam es zu einer bedeutenden Entwicklung sowohl von diversen Implantaten als auch bzgl. der Methoden und Verfahren auf dem Gebiet der Implantation. Dank diesem Prozess gehört bereits auch die Implantation zu den alltäglichen Behandlungen. Sollte es als Ersatz von einem einzelnen Zahn oder um Zahnlücken auf einer Seite gehen bzw. im Fall der kompletten Zahnlosigkeit kann die Implantation die ideale Lösung für Sie sein. Unter bestimmten Voraussetzungen können sogar Sofortimplantate gesetzt werden.
Die modernen Zahnimplantate sind dem schwedischen Wissenschaftler, Herrn Per-Ingvar Brånemark zu verdanken. Brånemark hat im Jahre 1952 die Osseointegration entdeckt und schriftlich niedergelegt, wonach die Implantate aus Titan – anstatt Entzündungen zu verursachen oder vom Körper abgestoßen zu werden – mit dem Knochen zusammenwachsen. Das Knochengewebe wächst untrennbar an die Titanoberfläche heran. Der erste freiwillige Patient, dem vier Implantate zwecks Befestigung seines Zahnersatzes in den Unterkieferknochen gesetzt worden sind, konnte die Vorteile der Titan-Implantate bis zu seinem Tod, d.h. 40 Jahre lang genießen.
Aufgrund der von Brånemark festgelegten Prinzipien entstand ein kompletter Industriezweig. Mehr als 100 Hersteller in der ganzen Welt bieten zahnärztliche Implantat-Systeme an. Als Alleinherrscher gelten die von Form her den Zahnwurzeln ähnlichen, leicht konischen, zweiteiligen Implantate mit Schraubengewinde; in diversen Größen, Durchmessern und Ausgestaltung. Der Typ des Implantates wird der Form und der Stabilität des Kieferknochens nach sowie abhängig von der Art der Verankerung des Zahnersatzes ausgewählt.
Implantate werden von uns durch örtliche Betäubung eingesetzt, meistens durch Öffnung des Zahnfleisches. Während der Operation spürt der Patient keine Schmerzen. In den ersten Tagen nach der Operation kann es zu leichten Schmerzen kommen, vorwiegend wegen der Wunde auf der Schleimhaut. Abgesehen davon ist die Implantation mit keinen Schmerzen oder anderen Belastungen verbunden.
Die Osseointegration, d.h. das Heranwachsen des Knochengewebes an die Implantate nimmt einige Monate in Anspruch. Die Dauer des Heilungsprozesses hängt von der Blutversorgung, von der Knochendichte ab; im Fall des Oberkieferknochens ca. 6 Monate und in dem des Unterkiefers ca. 3 Monate. In diesem Zeitraum können die Implantate unter dem bereits zugewachsenen Zahnfleisch, von der Mundhöhle geschützt, absolut verknöchert heilen. Nach Ablauf der Wartezeit überprüfen wir durch eine Röntgenaufnahme den Zustand der Osseointegration. Indem die Implantate entsprechend am Knochengewebe angewachsen sind, kommt es zu deren Freilegung, d.h. dass auf dem, das Implantat bedeckenden Zahnfleisch eine kreisförmige Öffnung geschnitten wird. So erreicht man die Verschlußschraube (Innenschraube), auf deren Stelle der zur Verankerung des Zahnersatzes dienende Aufbauteil befestigt wird.
Sollte nur ein einziger Zahn durch ein Implantat ersetzt werden, können wir auf den Aufbauteil des Implantates eine Keramikkrone befestigen.
Bei mehreren fehlenden Zähnen sollen aus mechanischen Gründen mehrere Implantate gesetzt werden, auf deren Aufbauteile eine Brücke befestigt wird. Im Fall eines vollständig zahnlosen Kiefers braucht man im Allgemeinen minimum 6 Implantate am Zahnbogen zu setzen und auf deren Aufbauteile wird eine aus einem einzigen Stück bestehende Vollbrücke befestigt.
Vorausgesetzt, dass bestimmte Bedingungen erfüllt werden, können die Implantate sogar sofort bzw. in einigen Tagen nach der Operation belastet werden. In diesen Fällen wird vorerst ein provisorischer Fix-Zahnersatz angefertigt. Nach Ablauf der Heilungsperiode bekommt der Patient seinen endgültigen Zahnersatz aus Keramik.