Im Fall von Karies wird der fehlende Teil nach Entfernung der beschädigten Zahnsubstanz durch ein zahnfarben-ähnliches Füllungsmaterial ersetzt.
Ein Loch im Zahn ist eigentlich eines der am häufigsten vorkommenden Beschwerden, weswegen sich die Patienten ihren Zahnarzt aufsuchen. Das Problem kennt schon fast jeder.
Wissenswertes über Karies: Die Bakterien in der Mundhöhle entwickeln säurehaltige Substanzen im Laufe des Abbauprozesses des Zuckergehaltes diverser Speisen. Infolgedessen verringert sich der Mineralstoffgehalt des Zahnschmelzes und des Dentins deutlich, die Zahnsubstanz wird immer schwächer, es kommt zum Abbruch des Zahnes und sogar ein Loch darin entsteht.
Der Zahnschmelz ist das härteste Gewebe in unserem Körper. 96% davon besteht aus Mineralstoffen (Hydroxilapatit und Fluorapatit), organische Stoffe und Wasser bilden den Rest. Der Zahnschmelz beinhaltet keine lebenden Zellen, seine Zusammensetzung wird daher nur durch physische und vor allem chemische Wirkungen beeinflusst.
Die Sekretion und der Einbau der Hydroxil und Fluorid Ionen in das Hartgewebe des Zahnes ist ein ständiger Prozess, deren Geschwindigkeit durch den pH-Wert, d.h. durch den Maß der Übersäuerung beeinflußt wird. Wenn der pH-Wert in der Nähe der Zahnoberfläche (vorwiegend infolge des Stoffwechsels der Bakterien) unter 5,5 sinkt, d.h. wenn die Mundhöhle übersäuert ist, lösen sich die Ionen schneller aus, ihr Einbau wird langsamer und der Mineralstoffgehalt des Zahnschmelzes verringert sich. Im Anfangsstadium ist dieser Prozess noch reversibel, d.h. dass sich die im Speichel gelösten Mineralstoffe nach Aufhören der säurehaltigen Reaktion wieder in den Zahnschmelz zurückbauen, der dadurch seine Härte zurückerlangt.
Als Zeichen für den anfänglichen Verlust an Mineralstoffen erscheinen helle, weißliche Flecken am Zahnschmelz. Diese können noch durch eine entsprechende Behandlung entfernt werden.
Bei einem dauerhaften Verlust an Mineralstoffen verschwächt sich jedoch der Zahnschmelz, bricht durch Krafteinwirkung ab, und das das Zahninnere aufbauende Dentin wird frei. Die Zusammensetzung des (Zahnbeins) Dentins ist ähnlich wie die des Zahnschmelzes. 70 % davon besteht aus Mineralstoffen, 20% aus organischem Stoff und 10 % aus Wasser. Demnach ist es nicht so hart als der Zahnschmelz, sondern wesentlich flexibler. Im Fall einer Parodontose (Karies) laufen im freiliegenden Dentin die gleichen chemischen Prozesse wie am Zahnschmelz ab; in einer säurehaltigen Umgebung lösen sich die Ionen aus, der Zahnschmelz wird immer weicher und verletzungsanfälliger. Auf diese Weise kann ein großes Loch im Zahn entstehen bzw. die bereits geschwächte Zahnsubstanz kann abbrechen.
In jeder Phase des Karies-Prozesses spielt der schnelle Eingriff eine bedeutende Rolle:
Die weiche Konsistenz des Dentins kann mit Hausmethoden nicht gereinigt werden, da es voll mit Bakterien ist. Dieser infizierte Bereich ist vollständig vom Zahnarzt zu entfernen. Zuerst wird der Lochzahn betäubt, dann wird die Zahnhöhle durch einen zahnmedizinischen Bohrer gereinigt und passend zur nötigen Füllung geformt. Nach sorgfältiger Vorbereitung einer sauberen Oberfläche wird die fehlende Zahnsubstanz passgenau und spaltenfrei mit Füllungsmaterial ersetzt. Es gibt eine breite Palette an diversen Farbtönen für Füllungsmaterialien, daher können solche Füllungen angebracht werden, die man vom ursprünglichen Zahn fast nicht unterscheiden kann.